Alejo Carpentier

Die verlorenen Spuren

Aus dem Spanischen von Annelises Botond. Suhrkamp, 244 Seiten, € 16,-

Ein Klassiker der lateinamerikanische Literatur ist wieder erschienen. Ein nordamerikanischer Musikwissenschaftler erhält den Auftrag, für die Sammlung des organographischen Instituts der Universität Instrumente im venezolanischen Urwald aufzuspüren. Die Reise, die ihn für Wochen von unbefriedigender Tätigkeit und Ehe befreien soll, wird ihm, dem „modernen Sisyphos“, zur Befreiung schlechthin. Aus der Gegenwart der nordamerikanischen Großstadt gelangt er in immer kleinere Städte und Siedlungen Südamerikas zurück durch die Epochen der Vergangenheit in die vorgeschichtliche Frühzeit der Menschen, wie sie in einer verborgenen Stadt im Urwald lebendig ist. Die „wunderbare Wirklichkeit“ erfasst ihn auf dieser umgekehrten Bildungsreise aus der Zivilisation in die Natur. Fern der alten Welt, ihren kraftlosen Ideen, an den magischen Quellen von Mythen und Musik, vermag er selbst wieder Musik zu schaffen. Doch er hat den Bruch mit der Zivilisation nur halbherzig vollzogen und zahlt dafür einen hohen Preis.

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