
Uwe Wittstock
Karl Marx in Algier. Leben und letzte Reise eines Revolutionärs
C.H. Beck, 249 Seiten, € 26,-
1882 besteigt Karl Marx in Marseille den Dampfer „Said“ und verlässt zum ersten Mal Europa. Den Tod seiner Frau Jenny hat er nicht verwunden. Er ist krank und hofft auf Genesung in Algier. Während er dort die Eindrücke der neuen Kultur auf sich wirken lässt, zieht er unsentimental eine Art Resümee seines Daseins und Wirkens. Anhand von teils unpublizierten Quellen schildert Uwe Wittstock die Monate in Algier und beleuchtet zugleich das Leben dieses ebenso oft überhöhten wie vorschnell verdammten Denkers: die wilden Studienjahre in Bonn und Berlin, Marx frühe poetische Ambitionen, seine seltsam bremsende Rolle im Revolutionsjahr 1848, dann das ewige Exil, die Zumutungen der Armut. Warum blieb Marx fast lebenslang politisch isoliert, und wieso ließ er sein Hauptwerk, das „Kapital“, unvollendet liegen? Am Schluss seiner Zeit in Algier geht Marx zum Barbier und lässt sich seinen Revolutionärsbart abnehmen. Dieses Buch ist die überarbeitete Fassung von „Karl Marx beim Barbier. Leben und letzte Reise eines deutschen Revolutionärs“, erschienen 2018.
Empfohlen von Christoph Danne