lik 07
„Schöne, wilde Welt“ – Anne Dorn in Köln
Herausgegeben von der Stadtbibliothek Köln. Ausgewählt, zusammengestellt und bearbeitet von Gabriele Ewenz unter Mitarbeit von Bettina Dorn
Verlag der Buchhandlung Klaus Bittner, Köln 2025, 120 Seiten, € 18, ISBN 978-3-926397-69-0
Aus dem Nachwort von Gabriele Ewenz:
<<Am 26. November 2025 würde die Schriftstellerin Anne Dorn, die über viele Jahrzehnte in Köln lebte, ihren 100. Geburtstag begehen. Aus diesem Anlass erscheint das vorliegende Buch „Schöne, wilde Welt – Anne Dorn in Köln“ in der Schriftenreihe der Literaturarchive der Stadtbibliothek Köln. Anne Dorn war dem Lik-Archiv über viele Jahrzehnte sehr eng verbunden. […]
Der vorliegende Band kann das heterogene Werk Anne Dorns im Rahmen seines begrenzten Umfangs nur punktuell und komprimiert umreißen. Die Auswahl der Texte beginnt mit ihrem Ankommen in Köln und endet mit einem Altersgedicht. Dazwischen stehen Prosaarbeiten, Multimediaprojekte, Tagebuchnotizen, Gedichte und Briefe. – Als Schriftstellerin schuf Anne Dorn ein vielfältiges Werk: Romane, Erzählungen, Gedichte, Dramen, Hörspiele, gesellschaftskritische Hörfunkfeatures, Essays und Berichte. […]
Für ihr literarisches Werk wurde Anne Dorn vielfach ausgezeichnet: Sie war Mitglied des Verbandes Deutscher Schriftsteller, des PEN-Zentrums Deutschland und der GEDOK. Neben Stipendien, darunter mehrere Reise-Stipendien des Auswärtigen Amtes, erhielt sie den Förderpreis der Stadt Köln und 1974 den Deutschen Journalistenpreis. 1985 war sie Ehrengast in der Villa Massimo und 2007 erhielt sie die Kester-Hauesler-Ehrengabe der Deutschen Schillerstiftung von 1859. Ferner erhielt sie eine Auszeichnung des IBBK (Internationaler Bund bildender Künstler) für den Film „Mensch, Wohnung, Haus“, sowie eine Auszeichnung vom WDR für die besondere literarische Gestaltung des Films „Ein Gedicht“.
Verluste, Erinnerungen, Heimat, Schuld und Sühne durchziehen das tragende Gewebe von Anne Dorns Werk. Als Autorin hinterlässt sie eine eindrucksvolle, vielschichtige Literatur, deren Tiefe noch lange nicht erschlossen ist. Ihre Texte öffnen Räume, in denen ihre Themen organisch ineinanderfließen und dazu einladen, die verborgenen Schichten ihrer Erzählkunst zu erfassen.>>
Anne Dorn wurde am 26. November 1925 in Wachau bei Dresden geboren und lebte seit 1969 als Schriftstellerin in Köln. Freunschaftlich verbunden war sie unter anderem mit Hans Bender, Heinrich Böll, Lew Kopelew, Dorothee Sölle und Dieter Wellershoff. Neben Stipendien erhielt sie den Förderpreis der Stadt Köln, den Deutschen Journalistenpreis, Ehrengast in der Villa Massimo und die Kester-Haeusler-Ehrengabe der Deutschen Schillerstiftung von 1859. Sie starb am 8. Februar 2017 in Köln