Heike monogatari
Die Erzählung von den Heike


Aus dem Japanischen von Björn Adelmeier und mit einem Nachwort von Stanca Scholz-Cionca. Reclam, 844 Seiten, 40 Abbildungen, € 80,- (Auch als auf 400 Exemplare limitierte und nummerierte Vorzugsausgabe in edlem Leinen mit Prägung zu € 150,- erhältlich)


Das Heike monogatari ist ein zentrales Werk der mittelalterlichen japanischen Literatur und von größter Bedeutung für die Kulturgeschichte Japans. Vom buddhistischen Zeitgeist geprägt, spiegelt das Epos die politischen Umbrüche des 12. Jahrhunderts wider, als die Macht vom Kaiserhaus und dem Hofadel unwiederbringlich auf den Samurai-Kriegerstand überging. Die Erzählung von den Heike berichtet von Aufstieg, Herrschaft und Niedergang der Schwertadel-Dynastie der Heike, die in spektakulären Schlachten von dem konkurrierenden Geschlecht der Genji vernichtend geschlagen werden. Bildreich und in kraftvoller, vielseitiger Sprache kämpft ein großes Ensemble von Persönlichkeiten unterschiedlicher Sphären in einer sich unaufhaltsam wandelnden Welt um Macht und Würde, ringt mit Verlusten und Schuld. Das Epos beschwört ein ursprüngliches, harmonisches Zusammenspiel von Konfuzianismus, Buddhismus und Shintôismus als Grundlage der japanischen Zivilisation. Anders als die meisten literarischen Werke des europäischen Mittelalters blieb das Heike monogatari über die Jahrhunderte lebendig, und es wird bis heute in der Bildenden Kunst wie auch in Literatur und Popkultur Japans breit rezipiert. Von Klaus Bittner

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