Matthias Lohre

Der kühnste Plan seit Menschengedenken

Wagenbach, 480 Seiten, € 26,-

Er ist höflich und voller Pläne, sie direkt und voller Zweifel. Irene und Herman begegnen sich 1925 auf einem Überseedampfer, verlieben sich in New York und kämpfen bald in Europa für einen gigantischen Plan. Sie wollen die Welt retten – durch das Absenken des Mittelmeers. Nein, reiner Zufall ist es nicht, dass Irene in der New Yorker Unterführung plötzlich wieder vor ihm steht. Aber das kann Herman nicht wissen. Ihre Liebesgeschichte beginnt 1925 mit einer kleinen Schwindelei. Größere werden folgen. Auch veritabler, wechselseitiger Verrat. Und doch lieben sie sich und teilen den unerschütterlichen Glauben, dass die Welt zu retten sei: Gewaltige Dämme sollen das Mittelmeer absenken, Europa und Afrika so zu einem reichen, friedlichen Superkontinent verschmelzen – Atlantropa. Denn die Zeiten sind unruhig. Europa ist gezeichnet von Krieg und Wirtschaftskrise. Verseucht von Rassismus, Antisemitismus und Hass. In dieser Lage erdenkt der Architekt Herman einen wahnwitzigen Plan. Unterstützt von seiner jüdischen Frau Irene und namhaften Ingenieuren und Architekten, trägt sein Glaube an Technik und Fortschritt weit. Natürlich gibt es Zweifler, Anfeindungen, Häme. Dann entdecken Nazi-Funktionäre das „Friedenswerk“ für sich – als Instrument zur Beherrschung Afrikas. Schließlich stellen sie Herman vor die ultimative Wahl: Will er mit ihrer Hilfe endlich seinen Lebenstraum wahr machen – oder Irenes Leben retten?

Spannend und lebendig erzählt Matthias Lohre die vergessene Geschichte von Herman und Irene Sörgel. Ein sagenhafter Roman!

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