Stewart O’Nan

Ocean State


Aus dem Amerikanischen von Thomas Gunkel. Rowohlt, 256 Seiten, € 24,-

Westerly, eine Arbeiterstadt in Rhode Island, dem kleinsten Bundesstaat der USA. Die Highschool-Schülerin Birdy wird umgebracht – sie hatte sich in den Falschen verliebt. Die Täterin: ihre Mitschülerin Angel. Beide verband die Liebe zu Myles, Sohn wohlhabender Mittelschichtseltern mit einem traumhaften Sommerhaus am Meer, und die Hoffnung, der Perspektivlosigkeit der eigenen Herkunft auf diesem Wege zu entkommen. In „Ocean State“ erzählt Stewart O’Nan die Vorgeschichte und die Folgen des Mordes aus wechselnden Perspektiven. Da ist Angel, die Täterin, Carol, ihre alleinerziehende Mutter, die mit den beiden Töchtern in einem verfallenden, mitunter gespenstischen Haus am Fluss lebt, und Birdy, das Opfer. Drei Menschen, deren Schicksale auf tragische Weise zusammenlaufen. Beobachterin bleibt Angels jüngere Schwester Marie, die zu viel allein ist, zu viel fernsieht und nascht. Stewart O’Nan, der mit diesem Roman zu seinen gefeierten Anfängen zurückkehrt, „Engel im Schnee“ und „Die Speed Queen“, zeichnet ein bewegendes Porträt von vier Mädchen und Frauen am unteren Ende der Gesellschaft. Eine ergreifende Kriminalgeschichte, angesiedelt am Rand der amerikanischen Gesellschaft.

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