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 Ulla Hahn: »…wie die Steine am Rhein«. – Über Geborgenheit, Heimat und Sprache  

Herausgegeben von der Stadtbibliothek Köln. Ausgewählt, zusammengestellt und bearbeitet von Gabriele Ewenz.

Verlag der Buchhandlung Klaus Bittner, Köln 2021, 96 Seiten, € 16,80, ISBN 978-3-926397-52-2

Die mehrfach ausgezeichnete Autorin und Dichterin Ulla Hahn hat sich sowohl in ihrem lyrischen Werk als auch in ihren Romanen intensiv mit dem Heimatbegriff auseinandergesetzt. In Anlehnung an Martin Heideggers Anschauung über »Die Sprache ist das Haus des Seins« entwickelt Hahn in ihrem neuen Text, den sie für den 6. Band der Schriftenreihe »lik« konzipiert und geschrieben hat, eine eigene Betrachtung des Gegenstandes.

Das Thema Heimat, das Hahn in ihrem Text essayistisch und literarisch zu fassen versucht, ist in heutiger Zeit höchst aktuell. Fragen nach heimatlicher Orientierung, nach regionaler Identität sowie die problematischen Vereinnahmungsversuche des Begriffes durch rechte Parteien und andere politische Gruppierungen, verlangen nach einer steten Standortbestimmung im gesamtgesellschaftlichen Umfeld. Ein wichtiger Beitrag in dieser tagesaktuellen Debatte bietet eine engagierte Literatur, die hier stellvertretend durch Ulla Hahn geboten wird.

Die Autorin lebte über viele Jahre auch in Köln. Während des Studiums an der Kölner Universität nahm sie auch an den Vorgängen der Protestbewegungen im Umfeld der 1968er Jahre teil, die sie literarisch in Spiel der Zeit, dem 3. Teil ihrer Tetralogie verarbeitete. – Kontakte hatte sie später zu anderen renommierten Kölner Autoren und Autorinnen wie Hans Bender, Heinrich Böll und vor allem zu Hilde Domin, die maßgeblich ihr lyrisches Schreiben beeinflusste. Das Rheinland als Heimatort war und ist immer ein zentrales Motiv im Werk der Autorin.

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