Ich denke in Tönen. Gespräche mit Nadia Boulanger

Bruno Monsaingeon

Berenberg Verlag, 168 Seiten, € 28,-
Aus dem Französischen übersetzt von Joachim Kalka

Der Lehrer, Freund und Inspirator zahlloser berühmter Komponisten, Pianisten, Musiker und Intellektueller im 20. Jahrhundert war eine Frau: Nadia Boulanger, Chefdirigentin des Boston Philharmonic Orchestra (zu einer Zeit, als sowas in der Alten Welt noch ausschließlich männliche Domäne war), hat das musikalische Geschehen ihrer Zeit bestimmt wie niemand sonst. Selbst eine bedeutende Komponistin, verstand sie sich als Lehrerin. Die Liste ihrer Schüler ist lang und prominent: Leonard Bernstein blieb ihr sein Leben lang ergeben, Strawinsky war ihr bester Freund, mit Maurice Ravel machte sie Hausaufgaben, Dinu Lipatti verehrte sie, und viele später berühmt gewordene junge Künstler hatten ihr alles zu verdanken. Und nicht nur Musiker lagen ihr zu Füßen. Der große Paul Valéry sagte über seine Freundin: »Sie atmet, was wir hören.«

Bruno Monsaingeon, geboren 1943, ist ein französischer Geiger, Filmregisseur und Schriftsteller. Vor allem seine Filmdokumentationen über die Pianisten Glenn Gould und Swjatoslaw Richter gelten als zeitgeschichtliche Zeugnisse. Sein Buch »Swjatoslaw Richter: Mein Leben, meine Musik« erschien 2015 auf Deutsch (Staccato).

Joachim Kalka, geboren 1948, lebt als Autor, Kritiker und Übersetzer in Leipzig. Er ist Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung sowie der Bayerische Akademie der Schönen Künste. Für den Berenberg Verlag hat er zahlreiche Bücher übersetzt. Außerdem erschienen hier mehrere seiner Essaybände, zuletzt»Schatten und Schnee« (2022).

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