Angelo Tijssens

An Rändern

Aus dem Niederländischen von Stefanie Ochel. Rowohlt, 128 Seiten, € 22,-

Nachdem Angelo Tijssens Kritiker:innen und Zuschauer:innen auf der ganzen Welt mit seinem Film „Close“ begeistert hat, legt der flämische Drehbuchautor nun sein kunstvoll erzähltes, außerordentlich berührendes Romandebüt vor.

Wie überlebt man die größte Einsamkeit, den tiefsten Schmerz? Und wie wird aus erfahrener Ablehnung mutige Selbstbehauptung? Ein junger Mann kehrt nach dem Tod der Mutter in seine Heimat, an die Küste Flanderns zurück. Hier trifft er nach vielen Jahren seine erste große Liebe wieder, die ihm nach wie vor Nähe und Zuflucht spendet. Er stellt sich aber auch den schmerzhaften Erinnerungen an seine traumatische Kindheit. Es sind Reminiszenzen an seine ihn misshandelnde Mutter und die Entdeckung seiner Homosexualität in einer Welt, in der es dafür keinen Platz gab. Seine Reise verbindet Liebesgeschichte, Abschied von der Vergangenheit und hoffnungsvollen Neubeginn auf eindrucksvolle Weise. „An Rändern“ ist ein schmaler Roman mit größter Wirkung: Auf wenigen Seiten entfaltet er eine ungeheure Wucht, ist verstörend und herzerwärmend, traurig und unglaublich empowernd zugleich. Ein Text mit Nachhall.

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