Nadine Schneider

Wohin ich immer gehe

Jung und Jung, 360 Seiten, € 22,-

Beide wollten sie weg aus Rumänien, aber dann war David verschwunden und Johannes musste alleine fliehen. Aus einer Rückkehr in die Vergangenheit wird eine Spurensuche, an deren Ende die Entdeckung eines fatalen Fehlers steht. Inzwischen hat Johannes ein neues Leben: eine eigene Wohnung, einen Job und Giulia, eine Kollegin, deren Familie ihm die seine ersetzt. Nur was aus David geworden ist, weiß er nicht. Dabei wollten die beiden doch gemeinsam gehen, und gehen heißt: ihr Land verlassen, aus Ceaușescus Rumänien fliehen, ihren Familien den Rücken kehren. Um die Donau durchschwimmen zu können, haben sie beide einen drückend heißen Sommer lang trainiert, und was dabei zwischen ihnen vorgefallen ist, ist ein weiteres Geheimnis, das sie teilen. Bis Johannes eines Tages die Nachricht vom Tod seines Vaters erreicht und ihn zur Rückkehr zwingt. Die Gelegenheit, sich endgültig zu verabschieden ist für ihn zugleich eine Chance, noch einmal nach David zu suchen.

Mit großer Ruhe, eindringlich und berührend, dabei klar und souverän erzählt Nadine Schneider von den kleinen Erschütterungen der großen Geschichte und den feinen Rissen, die sie in den Biografien von Menschen hinterlässt.

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