Die Postkarte

Anne Berest

Berlin Verlag, 544 Seiten, € 28,-
Aus dem Französischen von Amelie Thoma und Michaela Meßner

Im Januar 2003 fand Anne Berests Mutter unter den Neujahrswünschen eine verstörende Postkarte mit nichts als den Namen ihrer vier Angehörigen, die in Auschwitz ermordet wurden; ohne Absender, ohne Unterschrift. Anne fragt nach und ihre Mutter erzählt ihr die tragische Geschichte der Familie Rabinowicz. Aber erst als ihre kleine Tochter in der Schule antisemitisch beschimpft wird, beschließt Anne, der Geschichte ihrer Familie wirklich auf den Grund zu gehen. Mithilfe eines Privatdetektivs und eines Kriminologen recherchiert sie. Das Ergebnis ist dieser Ausnahmeroman. Er zeichnet nicht nur den ungewöhnlichen Weg der Familie Rabinowicz nach, sondern fragt auch, ob es gelingen kann, in unserer Zeit als Jüdin ein »ganz normales« Leben zu führen.

Anne Berest wurde 1979 in Paris geboren. Sie arbeitete als Schauspielerin, Regisseurin und gab eine Theaterzeitschrift heraus, bevor sie 2010 ihren ersten Romanveröffentlichte, „Traurig bin ich schon lange nicht mehr“ . Es folgten „Les Patriarches( 2012), ein Buch über Francoise Sagan (2014) und „Emilienne oder die Suche nach der perfekten Frau“ (2015). Sie ist Co-Autorin des Bestsellers „How to be a Parisian – Wherever you are. Liebe, Stil & Lässigkeit à la française“, das in mehr als 35 Sprachen übersetzt wurde. 2017 schrieb sie gemeinsam mit ihrer Schwester Claire ein Buch über ihre Urgroßmutter: „Ein Leben für die Avantgarde – Die Geschichte von Gabriële Buffet-Picabiä“. Mit „Die Postkarte“ gelang Anne Berest ein literarischer Coup – das Buch war auf der Shortlist sämtlicher großer Literaturpreise in Frankreich und steht dort seit Erscheinen im September 2021 auf der Bestsellerliste.

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